Von der Vision zur Realität

Im globalen Supply Chain und Life Cycle Management ist die Kreislaufwirtschaft (engl. «Circular Economy», CE) ein strategisch bedeutendes Thema, um die ökologischen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte meistern zu können. Ein nachhaltiger Wandel hin zur Kreislauf-wirtschaft im grossen Massstab kann allerdings nur stattfinden, wenn Waren-, Werte- und Informationsströme eindeutig identifiziert werden. Daten müssen strukturiert sein und über globale und offene Standards ausgetauscht werden. 

Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, Wachstum neu zu definieren und sich auf einen positiven gesellschaftsweiten Nutzen zu konzentrieren. Dazu gehören die allmähliche Entkopplung der Wirtschaftstätigkeit vom Verbrauch endlicher Ressourcen und die Vermeidung der Produktion von Abfällen (Ellen MacArthur Foundation).
Unterstützt durch einen Übergang zu erneuerbaren Energiequellen baut das Kreislaufmodell wirtschaftliches, natürliches und soziales Kapital auf. Es basiert auf drei Prinzipien:

  • Reduktion von Abfall und Umweltverschmutzung
  • Produkte und Materialien in Gebrauch halten
  • Natürliche Systeme regenerieren

Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft bedeutet nicht nur, die negativen Auswirkungen der linearen Wirtschaft zu verringern. Vielmehr stellt er einen systemischen Wandel dar, der langfristig grössere Stabilität in den Wertschöpfungsnetzwerken aufbaut, geschäftliche und wirtschaftliche Möglichkeiten schafft und ökologische und gesellschaftliche Vorteile bietet.

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Bruno Kiser
Deputy CEO, Director Industry Engagement
Partnerschaft

Offene, gemeinsame Sprache

Effiziente Prozesse

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Strukturierte Daten

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Global

Weltweite Standards

Die Rolle von GS1 in der Kreislaufwirtschaft

Das Modell der Kreislaufwirtschaft impliziert ein Überdenken der Produktions-, Verteilungs- und Konsummodelle. In diesem Konzept der «unendlichen Liefer-netzwerke» sind für die Umsetzung Daten in hoher Qualität und deren gemeinsame Nutzung über Unternehmensgrenzen hinweg eine Grundvoraussetzung. Ein nachhaltiger Wandel hin zur Kreislaufwirtschaft kann nur stattfinden, wenn Daten zu Ressourcen hoch strukturiert sind und über globale und offene Standards wie jene von GS1 ausgetauscht werden. Nur mit standardisierten Daten kann beispielsweise der von der EU im Rahmen des Green Deal angestrebte digitale Produktpass realisiert werden. Der Pass soll alle wichtigen Umwelt- und Materialdaten im Lebenszyklus eines Produkts oder einer Dienstleistung enthalten und wird über alle Herstellungsschritte aktualisiert und ergänzt. Die Verwendung einer gemeinsamen Sprache (Semantik, Ontologien, Taxonomien) ist die einzige Möglichkeit, die vom Konzept der Kreislaufwirtschaft benötigte Effizienz zu erreichen. Nur so kann das Konzept über alle Wertschöpfungsnetzwerke hinweg realisiert werden. Das GS1 System bietet eine offene, gemeinsame Sprache und ist somit für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft geeignet.

Kreislaufwirtschaft und Standards in der Schweiz

Die Schweiz als rohstoffarmes Land kann bereits heute einige gute Ansätze einer Kreislaufwirtschaft verbuchen. Um herauszufinden, wo die Schweiz bezüglich Kreislaufwirtschaft steht und welches Potenzial GS1 Standards für die Wirtschaft haben könnten, hat GS1 Switzerland eine Gruppe von auserlesenen Unternehmen aus den Branchen Konsumgüter/Retail, Gesundheitswesen, Technische Industrien sowie Transport und Logistik befragt. Das daraus entstandene „White Paper Kreislaufwirtschaft – Positionspapier von GS1 Switzerland für eine effiziente und transparente Kreislaufwirtschaft in der Schweiz“ wurde im April 2021 publiziert und gibt einen Überblick über das Verständnis von Kreislaufwirtschaft in der Schweiz. Anwendungsbeispiele machen den Nutzen von Kreislaufwirtschaft zudem für die Leserschaft greifbar. 
Das White Paper dient ausserdem als Grundlage, auf der Massnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz aufgebaut werden sollen. GS1 Switzerland sieht vor, gemeinsam mit Mitgliedern und weiteren Stakeholdern ein Netzwerk aufzubauen, das die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft fördert und aufzeigt, wie die GS1 Standards zugunsten der Kreislaufwirtschaft eingesetzt werden können.

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